Aufgaben
Ziele und Aufgaben

Forschungsschwerpunkte

Die STIFTUNG DIAGNOSTIK HILFT ist dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf verbunden
und fördert die Forschung zur Verhinderung, Früherkennung und
Behandlung von Krebs-, Infektions- und Demenzerkrankungen.

Jedes Jahr erkranken über 400.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs. Experten schätzen, dass die Zahl der Krebserkrankungen bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent zunehmen wird. Der Grund hierfür ist die gestiegene Lebenserwartung der Menschen: Krebs ist eine Erkrankung, von der insbesondere ältere Menschen betroffen sind. Aber auch 1.800 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren erkranken in Deutschland jedes Jahr neu an Krebs. Diese Zahl ist seit vielen Jahren konstant. Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Krebs die zweithäufigste Todesursache. Doch die Krebsforschung hat in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Wissenschaftler des Instituts für Pathologie entwickeln Methoden, um Krebs nicht nur zu diagnostizieren, sondern auch Aussagen darüber zu machen, wie sich Krebszellen verhalten und auf welche Medikamente sie ansprechen. Dabei werden im Krebsgewebe Veränderungen wichtiger Funktionsträger des Tumorwachstums nachgewiesen. Da diese Funktionsträger auch Ziele neuartiger Medikamente sind, kann auf diese Weise die Therapieempfindlichkeit des Tumors für jeden einzelnen Patienten vorhergesagt werden. Auf der anderen Seite entwickelt die pharmazeutische Industrie laufend neue Krebsmedikamente. Für einige von ihnen kann durch geeignete diagnostische Untersuchungen vorausgesagt werden, wie gut sie wirken und in wie weit der Tumor auf die Behandlung anspricht. Beispielsweise gibt es neue Medikamente, die nur bei einem Teil der Patienten mit Lungenkrebs wirksam sind. Bisher lässt sich jedoch nicht sicher vorhersagen, welche Patienten wirklich von diesen neuen Medikamenten profitieren können. Die neuen Gewebstests ermöglichen eine Vorhersage, ob das Medikament wirkt oder nicht. Andere Test fahnden im Blut nach Eiweißveränderungen und erlauben so Aussagen nicht nur über die Existenz von Tumoren, sondern auch darüber, wie sich ein Tumor verhält. So genannte Biomarker könnten darüber informieren, ob ein Tumor in das umgebende Gewebe eindringt und wie wahrscheinlich es ist, dass Tochtergeschwülste in Lymphknoten oder anderen Organen abgesiedelt werden. Bluttests werden dann besonders wichtig, wenn Tumoren gegen bestimmte Medikamente unempfindlich werden und es nicht möglich ist, die Therapieempfindlichkeit der Tumoren in Gewebsproben zu testen.

Nach wie vor sind Infektionen mit Mikroben überall auf der Welt für Millionen von Erkrankungen und Todesfällen verantwortlich. Unser Immunsystem ist ständig neuen Angriffen von Bakterien, Viren und Parasiten ausgesetzt. Vogelgrippe, SARS und AIDS sind Beispiele für die Schnelligkeit und Unvorhersehbarkeit mit der neue Infektionserkrankungen entstehen und sich weltweit ausbreiten können. Aus anderen Ländern kommen Tuberkuloseerreger, die gegen viele Antibiotika unempfindlich und deshalb nicht mehr beherrschbar sind. Und auch in unseren Krankenhäusern greifen zunehmend bakterielle Erreger um sich, die gegen alle bekannten Antibiotika resistent sind. Besonders bei nicht heil- und behandelbaren Viruserkrankungen, genauso wie bei Infektionen mit Antibiotika-resistenten Bakterien, besteht die einzig wirksame Maßnahme in der frühzeitigen und schnellen Identifizierung der Erreger und einer konsequenten Infektionsprävention und –kontrolle. Für die erfolgreiche Bekämpfung von Infektionserkrankungen ist also vor allem eine frühzeitige und genaue Diagnosestellung entscheidend. Die Wissenschaftler des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene entwickeln moderne und schnelle Nachweismethoden für Infektionserreger. Dazu gehören zum Beispiel Testmethoden für Atemwegsinfektionen bei Kindern, die nach Tumorerkrankungen, AIDS oder Organtransplantationen besonders immungeschwächt sind. Darüber hinaus werden besonders intensiv Durchfallerreger und Erreger, die mit Fremdkörperinfektionen in Verbindung gebracht werden, erforscht. Durchfallerreger sind weltweit die größten „Killer“ von Kindern in Entwicklungsländern. Erreger von Fremdkörper-assoziierten Infektionen dagegen nehmen in Industrienationen ständig zu, da unsere älter werdende Bevölkerung vermehrt auf künstliche Körperteile (Gelenkprothesen und synthetische Augenlinsen) angewiesen ist. Hochinfektiöse Erreger stellen in allen Teilen der Welt eine große Gefahr dar und sind daher von überragender medizinischer Bedeutung. Wollen wir in der Zukunft gegen diese Bedrohungen gewappnet sein, muss die Forschung in der Diagnostik und Epidemiologie von Bakterien, Viren und Parasiten massiv vorangetrieben und gefördert werden.

Wir leben aufgrund des demografischen Wandels in einer rasch alternden Gesellschaft. Während 1950 die Anzahl der Menschen unter 20 Jahren doppelt so hoch war wie die Anzahl der Menschen über 60 Jahre, wird sich das Verhältnis bis zum Jahr 2050 umgekehrt haben. Demenzerkrankungen stellen in Deutschland eine rapide wachsende Bedrohung dar. Allein heute sind bereits schätzungsweise über 1,2 Millionen Menschen an einer Demenz erkrankt. Sollten sich in den nächsten Jahren keine nachhaltigen Forschungserfolge einstellen, wird sich die Anzahl der Demenzerkrankten bis zum Jahr 2050 nahezu verdreifachen. Demenzen, wie zum Beispiel die Alzheimer-Demenz, gelten als die Hauptursache für Pflegebedürftigkeit im Alter. Gerade im Anfangsstadium werden diese Demenzerkrankungen jedoch oft nicht erkannt. Dabei kann eine frühe Diagnose helfen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und den Betroffenen im Kampf gegen das Vergessen wertvolle Zeit zu schenken. Es wird angenommen, dass der Zeitpunkt des Eintritts der schweren Pflegebedürftigkeit durch rechtzeitige Diagnose und Behandlung viele Jahre hinausgezögert werden kann. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen bedeutet das gewonnene Lebensqualität, für das Gesundheitssystem eine enorme finanzielle Entlastung. Um den zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden, forschen die Mitarbeiter des Institutes für Neuropathologie an neuen Methoden der Früherkennung und der Therapie von Demenzen. Erste Früchte hat diese Forschung bereits getragen: So konnten neue Erkenntnisse über die Zusammenhänge von Proteinfehlfaltung und der Entwicklung von Demenzen aufgedeckt werden. Durch strukturell veränderte Proteine kommt es im Gehirn zu Ablagerungen aus Eiweißbruchstücken. Diese Ablagerungen behindern offenbar die Kommunikation der Nervenzellen untereinander. Im Laufe der Zeit sterben dann die Nervenzellen in den Regionen des Gehirns ab. Weiterhin wird am Institut für Neuropathologie laufend nach neuen Markersubstanzen für die sichere und frühe Diagnose von Demenzen gesucht und zur Entwicklung neuer experimenteller Therapieansätze für Demenzen geforscht. In den nächsten Jahren wird eine der Hauptaufgaben der wissenschaftlich tätigen Ärzte des Institutes für Neuropathologie darin bestehen, Erkenntnisgewinne der Grundlagenforschung in diagnostische Tests und klinisch erprobte Therapieverfahren für Demenzen zu übersetzten.

Innovation braucht…

…Forschung

Die Universitätskliniken nehmen durch ihre enge Verzahnung von Forschung, Lehre und Patientenversorgung eine Rolle als Innovations-Schrittmacher ein. Das Diagnostikzentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf schlägt eine Brücke zwischen der Grundlagenforschung, die primär auf wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn zielt, und der klinisch-diagnostischen Anwendungsforschung, bei der die praktische Umsetzbarkeit im Vordergrund steht. Durch diese Ausrichtung ist gewährleistet, dass wir in Zukunft nicht nur ständig an der Entwicklung neuer diagnostischer Methoden arbeiten, sondern diese auch so früh wie möglich in Anwendung bringen können.

…Mittel

Nur durch eine kontinuierliche Unterstützung der Forschung sind wir in der Lage, exzellente und kosteneffektive medizinische Diagnostik zu leisten. Die STIFTUNG DIAGNOSTIK HILFT stellt Mittel für Forschungsarbeiten und für die Entwicklung neuer, innovativer diagnostischer Verfahren bereit, die der frühzeitigen Erkennung von Krankheiten dienen und somit die Heilungschancen für die Patienten wesentlich verbessern.

…Menschen

Um auch in Zukunft richtungsweisende Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Diagnostik zu ermöglichen und exzellente Nachwuchswissenschaftler zu fördern, haben sich im März 2006 sieben Professoren des Diagnostikzentrums am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zusammengeschlossen und mit ihrem persönlichem Engagement und Kapital die STIFTUNG DIAGNOSTIK HILFT gegründet. Diese außergewöhnliche Initiative können Sie durch Ihre Zustiftung oder Spende unterstützen und so dazu beitragen, Krankheiten rechtzeitig zu erkennen und Gesundheit zu erhalten.

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